7.Führungskräfte Ausbildung Gemeindeverwaltungsv.

Newsdetails

Datum: 25.11.2007
Zeit: 15:28

Vollständiger Newstext:

7. Führungskräfte Ausbildung des Gemeindeverwaltungsverbands Althengstett am 24.11.2007 in Gechingen

Am Samstag, den 24.11.2007 trafen sich die Kommandanten des Verwaltungsverbandes mit ihren Gruppen- und Zugführern zur jährlichen Fortbildung. Bei der 7. Veranstaltung dieser Art ließen sich 22 Führungskräfte der 4 Feuerwehren weiterbilden. Gotthard Nothacker von der Feuerwehr Simmozheim informierte über die Arbeit des Feuerwehr Verbandes und stellte Neuerungen im Feuerwehrsektor vor. Ein Schwerpunkt war die Vorstellung der Planung, wie der Digitale Funk in Baden Württemberg bei den Wehren eingeführt werden soll. Das Regierungspräsidium Karlsruhe ist demnach im Jahre 2009 mit der Einführung an der Reihe. Die Infrastruktur für den Digitalfunk wird vom Land bzw. Kreis installiert, während die Kommunen müssen für die Endgeräte in den Fahrzeugen sowie den Gerätehäusern der Wehren aufkommen müssen. Der Digitalfunk bietet viele Vorteile wie hohe Abhörsicherheit, bessere Sprachqualität, Deutschlandweite Kommunikation und Telefongespräche ins Telefonnetz. Deutschland ist eines der letzen Länder in der EU die noch mit den alten analogen Funknetzen arbeiten und einen Erneuerung ist überfällig.

Im Anschluss an die Kaffeepause referierte KBM Hans-Georg Heide über die Gefahren, die von so genannten Nagelplattenbindern ausgehen. Insbesondere Discounter benutzen diese Technik zur billigen Erstellung der Supermarktdächer ihrer Märkte. Dabei wird relativ minderwertiges Holz mit Eisenplatten zu Träger mit Spannweiten bis zu 30 Metern zusammengefügt. Bei einem Brandfall verliert diese Dachkonstruktion sehr schnell ihre Festigkeit und bricht in sich zusammen. Viele Beispiele zeigen, dass von der Alarmierung der Feuerwehr zu dem Brandeinsatz bis zum Dacheinsturz nur ca. 20 Minuten vergehen. Diese Bauweise ist bis zu Verkaufsflächen von 1600 qm nach dem Baurecht zugelassen und wird auch in landwirtschaftlichen Gebäuden und zunehmend im Wohnungsbau bis zu 1 1/2 geschossiger Bauweise verwendet. Die Einsatzkräfte wurden auf die mannigfaltigen Gefahren hingewiesen und müssen sich zusammen mit den Feuerwehrleuten auf ggf. geänderte Einsatztaktiken einstellen, um nicht selber im Einsatz zu Schaden zu kommen. (ich habe der E-Mail die Präsentation beigelegt falls Sie noch fachliche Infos brauchen).

Immer öfters sieht man Dächer, die mit so genannten Solaranlagen bedeckt sind. Man unterscheidet zwischen Sonnenkollektoren, die zur Warmwassergewinnung dienen, und so genannten Photovoltaikanlagen,  mit denen Licht in elektrischen Strom umgewandelt wird. Frank Rentschler von der Feuerwehr Wildberg erläuterte den Aufbau und die Gefahren, die bei einem Einsatz von solchen Photovoltaikanlagen ausgehen. Die PV Zellen erzeugen Gleichspannungen bis ca. 900 Volt die in einem Schadensfall für die Einsatzkräfte gefährlich werden, da man die Sonne bzw. das Licht nicht einfach abstellen kann. Bis zum ersten Schalter im Gleichstrombereich ist deshalb immer Spannung vorhanden. Neben der elektrischen Gefahr ist auch der Zugang über das Dach bei einem Dachstuhlbrand erschwert. Den Führungskräften wurden wichtige Verhaltensregeln weitergegeben mit der Bitte dies in die Ausbildung einfließen zu lassen.

Im Verwaltungsverband wurde kürzlich eine ortsübergreifende Technische Einsatzleitung (TEL) ins Leben gerufen. Diese Führungseinheit wird bei größeren Schadensereignissen im GV-Verband mit alarmiert, um den örtlichen Einsatzleiter vor Ort zu unterstützen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um den ELW1 (Einsatzleitwagen1) aus Gechingen und die Kommandanten sowie deren Stellvertretern der Teilorte, die alarmiert werden. Friedrich Glissmann aus Althengstett stellte die Vorteile dieser TEL dar. Ihren Ersteinsatz hatte die TEL in Simmozheim bei einem größeren Kellerbrand und wurde von dem örtlichen Einsatzleiter als sehr hilfreich beurteilt.

Nach der Mittagspause im "Gasthaus Rössle"  zeigte Daniel Biester aus Althengstett wie eine Absturzsicherung aufgebaut wird. Diese Sicherungsart ist wichtig, wenn z.B. ein Kran bestiegen werden muss oder immer wenn ein Absturz der Einsatzkräfte befürchtet werden muss. Die herkömmlichen Feuerwehrleinen sind nur zum Sichern unter Zug ausgelegt, reißen aber bei einem Fall in das Seil recht schnell. Deshalb werden spezielle Seile und Karabiner wie im alpinen Klettersport verwendet, die jede Wehr auf dem Fahrzeug mitführt. Diese Ausrüstung kann auch zum Abseilen in einen Schacht oder eine Grube verwendet werden. Wenn Personen auf Tragen oder Rettungsbretter aus Gruben oder Häuser gerettet werden müssen, kann die Absturzsicherungstechnik ebenfalls eingesetzt werden. Mit Hilfe der Steckleiter wird dann einen schiefe Ebene gebaut und darauf der Verletze wie auf Schienen transportiert und gerettet.

Mit einem Abschlussgespräch endete die Veranstaltung um ca. 14:30 Uhr. Die nächste Ausbildung soll am 29.11.2008 in Ostelsheim stattfinden.

Die Teilnehmer und Referenten:

Zurück